Velle und nolle - Ob du willst oder nicht!

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Das Verb velle ist ein schwieriges Wort, denn schon allein im Präsens hat es drei verschiedene Stämme: vo, vi und .
Beginnen wir zunächt mit dem Stamm, der nur einmal vorkommt, und zwar in der Form . Dieses Wort ist besonders heikel, da dies auch ein Substantiv sein könnte, und zwar das lateinische Wort für , Kraft; Menge.
Also ist Vorsicht geboten! Kommen wir nun zum vu, das insgesamt mal vorkommt, nämlich in und . Interessanterweise kommt dieser Stamm immer dann vor, wenn nach dem folgenden L ein folgt.
Die übrigen Formen haben den Stamm vo: , , . Während und wie Verben der gewöhnlichen konsonantischen Konjugation aussehen (vgl. ago, agunt), ist das u als Bindevokal bei der 1.Person Plural einzigartig, denn es heißt ja .
Im Präsens merkt man schon, dass der Stamm vo oder vol dominant ist. Den Imperfekt beherrscht dieser Stamm sogar völlig, sodass es nicht sehr schwer ist, dieses Tempus zu lernen. Vor die Signalsilbe des Imperfekts () muss man bloß noch den Buchstaben setzen. Aber das kennt man ja schon von der Konsonantischen Konjugation (und der i-Konjugation). "Ich wollte" heißt also .
Im Perfekt kommt der Stamm vol schon wieder vor. Schnell erkennt man, dass es sich bei volui um ein -Perfekt handelt.

Nun kommen wir zum Gegenteil von velle, nämlich nolle. Dieses hat einige Tricks auf Lager.
Wenn man aus einer velle-Form eine nolle-Form machen will, muss man zwei Dinge beachten: Hat die Form von velle den Stamm vo(l) (s.o.), dann muss man das v nur durch ein ersetzen. Bei allen übrigen Formen setzt man vor die Form von velle das Wörtchen . Die Formen lauten also:
1. Sg.
2. Sg.
3. Sg.
1. Pl.
2. Pl.
3. Pl.

Beim Imperfekt und beim Perfekt muss man wieder bloß das v von velle durch ein n ersetzen.

Das PPA von velle lautet volens (Genitiv: ) und von nolle lautet es (Genitiv nolentis).

Eine Besonderheit ist, dass man bestimmte Formen von nolle als verneinten Imperativ (Verbot) benutzen kann. Wenn man einer Person etwas verbieten will, dann sagt man + Infinitiv. Berühmnt ist der Spruch Noli me tangere! (Berühre mich nicht!). Der Plural wird ganz "normal" gebildet, nämlich durch Anhängen der Silbe te, also wird aus noli ein .